Wann: Noch bis 27. 10. 2024;
Öffnungszeiten bis 15. September 2024:
Di bis So 10 bis 17 Uhr
Öffnungszeiten ab dem 16 September 2024:
Sa u. So von 10 bis 17 Uhr
Ticketverkauf erfolgt über das Zeitgeschichte Museum Ebensee.
(Eintrittspreis zuzüglich 2 €)
Anwesenheit in Abwesenheit: Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota beschäftigt sich in ihren Installationen mit Themen und Kontexten der menschlichen Existenz. Im Stollen des ehemaligen Konzentrationslagers Ebensee wird auf die unfassbaren Verbrechen des Nationalsozialismus referenziert.
Chiharu Shiota setzt sich in ihrer Arbeit damit auseinander, wie man mit Alltagsgegenständen die Erinnerung an die Existenz ihrer Besitzer zum Ausdruck bringt. Sie schafft im tristen Umfeld des Ebenseer Stollens mit roten Seilen und 25 überlebensgroßen Kleidern ein Kunstwerk, das die Anwesenheit der Opfer erspüren lässt. Für sie ist Kleidung eine zweite Haut, die uns Schutz bietet, aber uns auch die Möglichkeit bietet, Normen zu entsprechen. Unser Inneres beinhaltet Eigenschaften, die wir uns nicht ausgesucht haben. Familie, Religion, Kultur, all das sind die Grenzen, innerhalb derer wir uns bewegen oder entscheiden sie zu durchbrechen. In der Installation sind die Kleider zwischen roten Seilen gefangen, die wie ein Nebel die Figuren verschleiern. Ein Erkennen und Erfühlen, das Besucher*innen Raum für die eigene Interpretation des Dramas lässt.
In meiner Kunst befasse ich mit der menschlichen Existenz. Ich verwende Alltagsgegenstände wie Schlüssel, Koffer und Kleidungsstücke, die von Menschen benutzt wurden und möchte die Erinnerung der Existenz ihrer Besitzer zum Ausdruck bringen.
Für die Installation bilden die Kleider die Form eines Körpers ab und füllen den Raum mit einer nicht greifbaren Anwesenheit. Ich arbeite schon lang mit dem Konzept der „Anwesenheit in Abwesenheit“ und finde es interessant welche Assoziation die Leere bei den Besuchern hervorruft. Für mich ist unsere Kleidung wie eine zweite Haut. Unsere dritte Haut sind die Gebäude, die uns vor der Welt abschirmen.
Unsere Kleidung hat mit Schutz, aber auch Normen zu tun. Unser Inneres beinhaltet auch Eigenschaften, die wir uns nicht ausgesucht haben. Familie, Religion, Kultur, all das sind die Grenzen, innerhalb derer wir uns bewegen oder entscheiden sie zu durchbrechen. In der Installation sind die Kleider zwischen roten Seilen gefangen, die wie ein Nebel die Figuren verschleiern.
Je länger ich im Konzentrationslager Ebensee stehe und darüber erfahre, desto mehr drängt sich mir die Frage auf worum es bei der menschlichen Existenz überhaupt geht. Was ist das für eine Welt, in der wir leben?
CHIHARU SHIOTA
Mitwirkende
Chiharu Shiota (Künstler*in)
Atelier Chiharu Shiota
Rosalie Pfleger (Atelier Chiharu Shiota)
Simone Barlian (Programmleitung Bildende Kunst)
Teresa Kranawetter (Assistenz Bildende Kunst)
Marian Holzmüller (Produktion)
Roman Widmann (Technische Leitung)
Mit freundlicher Unterstützung von EU-Japan Fest Japan Committee